mari hat geschrieben:Also schau gerade MDR und da haben die gesagt das sie den Spielern kein Geld mehr zahlen können , aber die spieler haben damit kein Problem.
FUSSBALL-OBERLIGA
Borea droht der Ausverkauf
Von Jürgen Schwarz
Mit einem 1:1 (0:0) zu Hause gegen Aufsteiger 1. FC Gera 03 hat der SC Borea Dresden im vierten Anlauf endlich den ersten Oberligapunkt der Saison ergattert. Doch Gesprächsthema Nummer eins war im Jägerpark die angeblich drohende Insolvenz des Vereins.
Auslöser der wilden Spekulationen war die Sperrung des Vereinskontos durch die Ostsächsische Sparkasse. Für gewöhnlich die Vorstufe zur Anmeldung einer Insolvenz. „Die ist aber kein Thema“, versichert indes Vorstandsmitglied Frank Gaunitz. „Aber“, so Gaunitz weiter, „die Bank hat Kredite für den Ausbau des Sportforums im Jägerpark an den Verein ausgereicht. In diesem Zusammenhang ist Borea verpflichtet, finanztechnische Unterlagen fristgerecht einzureichen. Leider erfolgte dies nicht.” Es sei aber eine „kurzfristige Klärung in Sicht”, verbreitete er nach dem Spiel etwas Hoffnung.
Hinter vorgehaltener Hand werden sein Bruder Tino Gaunitz sowie Ex-Sportdirektor Thomas Baron für den wirtschaftlichen und sportlichen Scherbenhaufen im Verein verantwortlich gemacht. Beide dürften sich als „Opfer” zurzeit auch bestens eignen, denn sie sind nicht mehr im Verein. Tino Gaunitz trainiert seit dieser Saison die Bundesliga-B-Jugend der SG Dynamo, Baron die Oberliga-Mannschaft von Budissa Bautzen.
Die Vereinsspitze betrieb am Wochenende Schadenbegrenzung. „Es wäre nicht fair, einzelnen Leuten die Schuld in die Schuhe zu schieben“, sagt Frank Gaunitz, selbst schon über viele Jahre in verantwortlicher Positionen. Offensichtlich hat der Verein über Jahre hohe Schulden angehäuft, um sich qualitativ – vor allem im Nachwuchsbereich – in der Spitze zu behaupten. Immerhin spielten die A-Junioren des SC Borea zeitweise sogar in der Bundesliga. „Da wurde viel Geld investiert“, bestätigt Frank Gaunitz. Die Sponsoreneinnahmen hielten mit den Qualitätsansprüchen der „Nordlichter“ und den damit verbundenen Mehrausgaben offenkundig nie Schritt.
Freigabe bei Geldverzicht?
In einer Pressemitteilung kündigte der Verein nun an, dass die Nachwuchsarbeit zwar weiterhin im Vordergrund steht, „jedoch nicht mehr ausschließlich unter leistungssportlichem Aspekt”. Ähnlich dürfte die Situation für die Oberliga-Männer sein. Frank Gaunitz hat allen Spielern freigestellt, sich einen neuen Verein zu suchen. Ziel ist es dabei offensichtlich auch, Zahlungsrückstände aus den Büchern zu bekommen. So soll die Freigabe angeblich auch daran gekoppelt sein, dass die wechselwilligen Spieler auf ihnen zustehende Gelder verzichten.
Inwieweit Boreas Leistungsträger bei anderen Klubs unterkommen, muss abgewartet werden. Die verbleibende (Transfer-)Zeit ist äußerst knapp bemessen. Bis zum 31. August müssen die Wechsel schrifltich fixiert werden. Interessenten gibt es einige. In der Oberliga haben Budissa Bautzen und Dynamo Dresden II schon angeklopft, aus der Landesliga der Bischofswerdaer FV und der Heidenauer SV. So sollen zwei Torhüter (Dersewksi, Linke) im Focus der Heidenauer stehen, die noch eine Nummer zwei hinter dem gestezten Axel Keller suchen. Und der Weggang von Offensivspieler André Heinisch soll praktisch schon perfekt sein. Er könnte Willi Richter nach Bischofswerda folgen.
Trainer Ignjac Kresic machte seinen Spielern nach dem Duell gegen Gera ein großes Kompliment: „Die Jungs haben alles gegeben, waren mit Feuereifer bei der Sache. Dafür verdienen sie meinen größten Respekt. Aber natürlich stecken die Probleme des Vereins in den Köpfen der Spieler, wenn sie tagtäglich damit konfrontiert werden.“ Wie es weitergeht, kann der Bosnier auch nicht sagen. „Heute und morgen sollen Entscheidungen fallen. Ich werde es aber keinem meiner Spieler verübeln, wenn er zu einem anderen Verein wechselt, wenn es hier keine Lösungen gibt. Jeder muss dann auch an seine Zukunft denken.“ Und Kresic, der erst Anfang des Jahres aus Frankfurt/M. nach Dresden zurückgekehrt war? „Wenn ich auf der Straße stehe, muss ich mich natürlich auch umsehen. Noch habe ich aber Hoffnung, dass ich mit Borea weiterarbeiten und auch in der Oberliga spielen kann.“
Der Trainer des finanziell angeschlagenen Fußball-Oberligisten Borea Dresden, Ignjac Kresic, denkt an Rücktritt.
Das sagte der 44-Jährige dem MDR.
Kresic: Aufbau für die Katz
"Wenn sich in den nächsten zwei bis drei Tagen nichts Positives tut, dann hat es keinen Sinn mehr. Alles, was ich aufgebaut habe, ist über Nacht weggebrochen. Ich habe keine Mannschaft mehr", sagte Kresic am Mittwoch. Im März 2011 hatte der frühere Torwart von Dynamo Dresden im Jägerpark angeheuert. Neun Akteure haben den Klub nach Bekanntwerden der finanziellen Probleme mittlerweile verlassen. Darunter ist die halbe Stamm-Mannschaft. Trotz Gesprächen mit möglichen Sponsoren gebe es "Riesenfragezeichen", so Kresic. Borea befindet sich in Schieflage, weil der Klub nötige Unterlagen für einen Kredit nicht eingereicht hatte. Daraufhin sperrte die Bank das Konto.

Borea zieht sich aus der Oberliga zurück
Der finanziell angeschlagene Fußball-Oberligist Borea Dresden wird sein Team aus der Oberliga zurückziehen. Das bestätigte Pressesprecher Jürgen Haarfeld am Donnerstag dem MDR.
Klub will Insolvenz vermeiden
Zuvor hatte der Klub die Verträge mit allen Spielern aufgelöst, um einer Insolvenz zu entgehen. Nachdem nicht genügend Akteure zum freiwilligen Weitermachen bereit waren, entschloss sich Borea zum Oberliga-Rückzug. Haarfeld sagte: "Das tun wir nicht gerne, aber wir mussten uns entscheiden. Wir ziehen unsere Mannschaft zurück, weil wir die Verträge gegenüber den Spielern nicht erfüllen können, und weil wir es als fair empfinden, dass wir die Verträge auflösen, dass die Spieler jederzeit einen neuen Verein finden können." Den Klub plagen hohe Verbindlichkeiten. Künftig setzt Borea auf den Nachwuchs. Dort besitzt man ein Leistungszentrum. Ende September wollen die Dresdner ein Konzept präsentieren.
Trainer und Team entsetzt
Bereits als bekannt geworden war, dass der Klub die Verträge auflöst, hatte Trainer Ignjac Kresic dem MDR gesagt: "Meine Spieler sind geschockt. Genauso wie ich. Das ist schrecklich, aber man muss die Situation akzeptieren." Er konnte sich schon da nur schwer vorstellen, dass das Team weitermacht, denn: "Wie soll ich als Trainer die Jungs motivieren?"
Der SC Borea hatte mehrere Kredite für die Errichtung moderner Sportstätten aufgenommen, kann aber seit mehreren Monaten die Raten nicht mehr zahlen. Die Ostsächsische Sparkasse Dresden sperrte deshalb die Konten des Vereins.
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