25.09.2006 (Volksstimme) - In der Defensive zu oft gesündigt

[BengalOO]

Fußball-Verbandsliga : Schönebecker SV 1861 – VfL Halle 96 4 : 6 ( 2 : 3 )

In der Defensive zu oft gesündigt

Neben VfL-Angreifer Vladimir Penev (hinten rechts), bereitete auch sein Sturmpartner Christoph Georgius (links) der
SSV-Abwehr, hier mit Thomas Ritzmann, große Probleme. Foto: Oliver Kramer

Schönebeck. Der Schönebecker SV 1861 hatte sich für diese Partie sehr viel vorgenommen, aber am Ende war allen Spielern und Betreuern die Betroffenheit in den Gesichtern anzusehen. Eine alte Fußballweisheit besagt, Spiele werden in der Abwehr gewonnen, doch von einer disziplinierten und konsequenten energischen Defensivarbeit waren die Gastgeber während der gesamten 90 Spielminuten weit entfernt. Zu keiner Zeit des Spiels war das Defensivzentrum Herr der Situation. Hier muss in der Spielanalyse der Hebel angesetzt werden, denn Abwehrarbeit konzentriert sich nicht nur auf die Viererkette, auch die Mittelfeldakteure beziehungsweise die Angriffsspieler haben hier bei Ballverlusten mehr als gesündigt.

Das Duell dieser Heimpartie gegen den VfL Halle 96 ließ sich reduzieren auf den Hallenser Vladimir Penev. Der 22-jährige Penev war die dominierende Spielerpersönlichkeit auf dem Platz. Er war von den SSV-Akteuren nie zu stellen, war quirlig, ballsicher und zeigte einen Torinstinkt, indem er bis zum Seitenwechsel drei Treffer bei drei Schüssen auf das von Arne Habeney zu hütende SSV-Tor erzielte ( 10 ., 34. und 38. Minute ).


Die Hallenser spielten mutig von Anfang an mit und versteckten sich nicht. Der Gastgeber zeigte über die linke Seite viel Offensivdrang. Ritzmann, Brehmer und Adrian erwiesen sich als tatendurstig und leiteten im Minutentakt mehrere verheißungsvolle Angriffssituationen ein. Doch vor dem Hallenser-Tor war vorerst kein Vollstrecker im SSV-Dress zu sehen.

Dann kam Penevs erster Auftritt. Ein Ballverlust im Vorwärtsgang von Marcel Würlich, wobei auch Kevin Lindner nicht entschlossen genug attackierte, und der VfL führte 1 : 0. Am SSV-Mittelfeldakteur Sascha Haupt lief das Spiel bis dahin vorbei. Eine gute Freistoßchance vergab Rolf Schulze, doch kurz danach wurde er im Strafraum von den Beinen geholt. Nico Dürstel glich per Foulelfmeter ( 28. ) zum 1 : 1 aus. Eine Minute später setzte sich Rolf Schulze auf der rechten Angriffsseite durch, flankte nach innen. Und Maik Adrian erzielte die 2 : 1-Führung. Trotz der Führung fehlte dem SSVSpiel jegliche Sicherheit und so düpierte der bereits genannte Penev in der 34. und 38. Minute wiederholt die Schönebecker Abwehr, glich aus ( 2 : 2 ) und erzielte erneut die Hallenser Führung ( 2 : 3 ).

Im zweiten Spielabschnitt versuchten die Gastgeber, zunächst den Ausgleich zu erreichen und das Spiel zu wenden. Zwar gelang es, den Hallenser Penev in seinen Toraktivitäten einzuengen, aber seine Spielintelligenz konnte der SSV nicht ausschalten. So hatte er erneut wesentlichen Anteil an der Vorbereitung von Treffer Nummer vier und fünf für den VfL Halle. Georgius ( 57. ) und Brendel ( 80. ) erzielten die Tore.

Zwischenzeitlich verkürzte der eingewechselte Sebastian Hellmich nach 62 Minuten auf 3 : 4, und Maik Adrian konnte nach 89 Minuten noch einmal Ergebniskosmetik zum 4 : 6 betreiben. Zuvor hatten jedoch die Gäste in der 84. Minute mit ihrem sechsten Treffer den Sieg unter Dach und Fach gebracht.

Diese Niederlage muss schnellstens verarbeitet werden, denn der nächste Gegner MSV Börde erwartet den Schönebecker SV 1861 am kommenden Spieltag.

Schönebecker SV 1861 : A. Habeney – N. Dürstel, C. Brehmer ( ab 55. S. Hellmich ), R. Schulze, D. Rothe, T. Ritzmann, K. Lindner ( ab 75. H. Götsche ), S. Haupt, M. Adrian, M. Zentrich, M. Würlich.



Quelle: Volksstimme.de
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