10.04.11 (MZ) - Ein fast perfekter Tag

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10.04.11 (MZ) - Ein fast perfekter Tag

Beitragvon PerSempreVfL » Mo 11. Apr 2011, 08:16

Ein fast perfekter Tag
von Gottfried Schalow

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VfL-Spieler David Quidzinski (l.) liefert sich ein Laufduell mit dem Magdeburger Philipp Glage. (FOTO: LUKAS SCHULZE)

Halle (Saale)/MZ. Thomas Diedrich war in den letzten Wochen schon fast so weit, eine Strichliste zu führen. Nur drei Rubriken hätte er zu füllen gehabt. "Wenn", "Hätte" und die berühmten "fehlenden Kleinigkeiten". Als Erklärung für so manchen Rückschlag in den letzten Spielen wäre diese Liste randvoll gewesen. Deshalb ist der VfL 96 Halle immer noch ein heiß gehandelter Abstiegskandidat in der Fußball-Oberliga. Auch nach dem 2:1-Erfolg bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Magdeburg.

Dennoch: Der Erfolg am Sonntag hat für ein Stimmungshoch beim VfL gesorgt, an einem Frühlingstag wie aus dem Bilderbuch. "Wir können stolz auf uns sein. Wir werden auch ein bisschen feiern. Wir haben es jetzt wieder selbst in der Hand, die Klasse zu halten", sagte der Trainer. Diedrich war gut gelaunt. Dass es dennoch kein perfektes Spiel war, das war ihm erst mal nur eine Randbemerkung wert. Aber er wird darauf zurückkommen während der Trainingseinheiten in dieser Woche. Denn am Sonnabend müssen aus dem nächsten Abstiegs-Duell mit Borea Dresden wieder drei Punkte her. Ohne Wenn und Hätte.

VfL-Trainer

Vor nur 76 Zuschauern in Magdeburg begann der VfL 96 stürmisch, leidenschaftlich und entschlossen. So, als wolle er den Gegner, den Tabellenletzten, einfach mal so an die Wand rennen. Doch der Schuss ging zunächst wieder einmal nach hinten los. Ein einziger Abspielfehler im Mittelfeld und schon hatte der Magdeburger Alexander Greinert freie Bahn zum Führungstor. Ein Treffer aus dem Nichts in der 17. Minute.

Zum Glück für den VfL dauerte es nur drei Minuten bis zum Ausgleich. Georg Ströhl hatte sich ein Herz gefasst, lief bis in den Magdeburger Strafraum. Torwart Robert Sträter blieb nur die Notbremse als letzte Rettung. Die Rote Karte blieb dem Magdeburger Schlussmann zwar erspart, der Elfmeter aber nicht. Und den setzte Stephan Neigenfink eiskalt ins Netz. Ganz kurz vor der Pause dann das zweite Erfolgserlebnis für den VfL: Benito Baez-Ayala traf aus sechs Metern zur Pausenführung. Dabei blieb es bis zum Ende. Vor allem, weil es der VfL 96 mehrmals versäumte, endgültig alles klar zu machen. Jannick Hempowicz hatte völlig frei vor dem Magdeburger Tor das Kunststück fertig gebracht, nur das Außennetz zu treffen.

Das war nur eine dieser berühmten Kleinigkeiten, die Thomas Diedrich seit seinem Amtsantritt am 9. November so sehr beschäftigen. Und dennoch hat sich in diesen ziemlich genau fünf Monaten eine Menge geändert beim VfL.

Verunsichert, mutlos, kraftlos war die Mannschaft damals, fast ein sicherer Absteiger. "Der Trainer hat es geschafft, uns wieder das abhanden gekommene Selbstbewusstsein einzuimpfen. Natürlich machen wir noch immer Fehler. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen, geben uns nicht mehr so einfach geschlagen", sagt Christian Sund. Diese Einschätzung ist bemerkenswert, denn Sund, der ehemalige Kapitän, war eigentlich schon ausgemustert. Als Diedrich kam, war er auf dem Absprung zum Verbandsligisten Edelweiß Arnstedt. Doch der neue Trainer hat ihn in langen Einzelgesprächen davon überzeugt, dass er weiter eine Perspektive beim VfL hat, dass die Mannschaft Sund braucht und auf seine Erfahrung baut.

"Spätestens seit dem harten Wintertraining, in dem der Trainer viel Wert auf Kraftarbeit gelegt hat, war meine alte Liebe zum VfL wieder da", sagt Sund, der auch privat einiges neu geordnet hat. "Ich habe eine neue Beschäftigung bei der Deutschen Bahn gefunden. Der angedachte Umzug ist kein Thema mehr, ich bleibe in Halle."

Sund ist längst wieder der Sicherheitsfaktor in der Abwehr des VfL 96. Gerade auch am Sonntag in Magdeburg in einigen kritischen Szenen Mitte der ersten Halbzeit. Da hat er sich Respekt verschafft bei seinen Gegenspielern. Respekt, der vor allem in der zweiten Halbzeit immer spürbarer wurde. "Die Magdeburger haben gemerkt, dass wir Kraft und Ausdauer ohne Ende haben", sagte Trainer Diedrich. An einem fast perfekten Tag.

Quelle: http://www.mz-web.de
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