von Michael Pietsch
Trainersohn Tobias Weber (links) ist neuer VfL-Kapitän. (FOTO: A. LÖFFLER)
Halle (Saale)/MZ. Beim Fußball-Oberligisten VfL Halle 96 sind Spieler und Trainer derzeit weit von vorweihnachtlicher Stimmung entfernt. Was alle beschäftigt, sind die schweren Verletzungen, die sich Verteidiger Tobias Weber und Torwart Marius Kansy gestern im Trainingsspiel gegen den Landesligisten Askania Nietleben zugezogen haben.
VfL-Torhüter Marius Kansy (links) beim Einsatz im Spiel. (FOTO: A. HEINE)
Rückblende: Auf dem Kunstrasenplatz der LSG Lieskau läuft die 35. Spielminute. Bei einer Flanke der Nietlebener gehen zwölf Meter vor dem VfL-Tor Verteidiger Weber und Askania-Stürmer Johannes Albrecht ins Kopfballduell. Gleichzeitig fliegt Kansy aus seinem Gehäuse, um zu klären. Es kommt zum folgenschweren Zusammenprall der drei. Albrecht geht mit einer Platzwunde zu Boden. Schwerer erwischt es die beiden VfL-Spieler. "Ich habe sofort gesehen, dass etwas Böses passiert ist und bin auf den Platz gerannt", erinnert sich VfL-Trainer Thomas Diedrich.
Er sollte Recht behalten. Seine beiden Spieler müssen mit Krankenwagen in die Klinik - Weber nach Dölau, Kansy nach Kröllwitz. Die Diagnosen sind niederschmetternd: Weber hat einen Nasenbeinbruch erlitten, er wird noch am gleichen Tag operiert. Noch schlimmer sieht es beim Torhüter aus. Der 22-Jährige erleidet eine schwere Gehirnerschütterung, einen Kiefer-, Nasenbein- und Jochbeinbruch. "Wir sind alle geschockt", sagte Diedrich nach seinem gestrigen Besuch am Krankenbett. "Bei Marius ist das ganze Gesicht geschwollen. Er konnte noch nicht reden." Gestern sollte Kansy operiert werden.
Während Tobias Weber wahrscheinlich morgen aus der Klinik entlassen werden kann, wird der Keeper noch länger in Kröllwitz zubringen müssen. "Unsere Jungs haben gleich SMS geschickt, ein Besuch der ganzen Truppe ist momentan noch viel zu anstrengend für Marius", sagte Diedrich.
Mutmaßungen, dass die Glätte auf dem Platz Hauptgrund für den Unfall gewesen sei, verneinen die Trainer Thomas Diedrich und Matthias Zech unisono. Der Platz sei von den Lieskauern ordentlich geräumt und bestens bespielbar gewesen.
Der VfL 96 gewann den sportlichen Vergleich, der nach dem Zwischenfall zwar unterbrochen, nach der Halbzeitpause aber fortgesetzt wurde, mit 6:1. Das aber war nur Nebensache.
Quelle: http://www.mz-web.de
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