09.11.10 (MZ) - Klub vom Zoo zieht die Notbremse

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09.11.10 (MZ) - Klub vom Zoo zieht die Notbremse

Beitragvon PerSempreVfL » Mi 10. Nov 2010, 00:25

Klub vom Zoo zieht die Notbremse
von Michael Pietsch

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VfL-Präsident Frank Sänger (re.) und Trainer Thomas Dietrich (FOTO: A. HEINE)

Halle (Saale)/MZ. Im Stadion am Zoo wurde am Dienstagabend scharf geschossen. Und das nicht nur beim Training der ersten Mannschaft des VfL Halle 96. Gerade, als im Licht der acht Tiefstrahler beim Spielchen der Teams "Orange" gegen Gelb" Martin Wehlert volley einen Ball unter die Torlatte geknallt hatte, bezog etwa 50 Meter entfernt, am Rande des im Dunkeln liegenden Nebenplatzes, ein Mann in grüner Jacke Position und packte eine Flinte aus. "Das ist ein Jäger von der unteren Jagdbehörde. Er soll den Fuchs zur Strecke bringen, der uns hier seit geraumer Zeit ärgert und schon zwei Bälle, die weggerollt sind, zerbissen hat", klärte VfL-Geschäftsstellenleiter Dieter Kliemke auf. Ob sich Reineke Fuchs vom Waidmann auch übertölpeln ließ, ist nicht überliefert.

Fakt ist dagegen: Auch die Fußballer des VfL werden derzeit gejagt - von der Konkurrenz in der Oberliga. Als Dreizehnter, mit nur neun Punkten, steht die Mannschaft auf dem letzten Nichtabstiegsplatz, leistete sich zuletzt am Sonntag bei Wacker Gotha eine 1:4-Pleite. Nun musste der Trainer dran glauben. Am Dienstagnachmittag zog die VfL-Chefetage die Notbremse. Sie entließ Torsten Weber und folgte damit dem ungeschriebenen Gesetz des Fußballs auch in der sechsten Liga, wenn der Erfolg ausbleibt. Noch am Abend wurde Thomas Dietrich offiziell als Nachfolger präsentiert - nachdem er bereits seine erste Trainingseinheit absolviert hatte.

"Nach dem Gotha-Spiel waren wir gezwungen zu handeln. Es fehlte einfach der Erfolg. Wenn ein Trainer sein Team nicht mehr erreicht, muss ein Präsidium reagieren", benutzte VfL-Chef Sänger gleich mehrere Floskeln als Begründung für den personellen Schnitt. Vor allem auswärts war die Zoo-Elf für die Konkurrenz leichte Beute, verlor alle fünf Partien (3:13 Tore). Daheim glückten zwei Siege.

Dass Webers Entlassung jedoch kein Schnellschuss war, gestand Sänger ein: "Wir waren mit Thomas Dietrich schon länger, wenn auch unverbindlich, im Gespräch. Er passt bestens zu uns." Pikant: Noch in der letzten Präsidiumssitzung vor vier Wochen hatte die Chefetage Weber demonstrativ das Vertrauen ausgesprochen.

Für Thomas Dietrich, den neuen Mann am Ruder, ist das Schnee von gestern. Der 38-jährige A-Lizenz-Inhaber, der zuletzt Landesligist VfB / Imo Merseburg trainierte und an der Martin-Luther-Universität als Sport-Lehrbeauftragter für die Fußballer zuständig ist, meinte zu seinen ersten Maßnahmen: "Der VfL ist in einer schwierigen Lage. Ich muss das Team zuerst mental zurechtrücken, viele Einzelgespräche führen. Wir werden versuchen, bis zur Winterpause aus den fünf verbleibenden Spielen neun Punkte zu holen."

Wie Erfolg motivieren kann, das hat Dietrich im Sommer erfahren: Die von ihm trainierte MLU-Auswahl wurde deutscher Hochschulmeister. Dass mit Robin Huth und Marius Kansy auch zwei VfLer in diesem Team standen, könnte ein guter Arbeitsansatz für ihn sein - schon für das nächste Heimspiel am Samstag (13.30 Uhr) gegen den Tabellendritten Budissa Bautzen.

Quelle: http://www.mz-web.de
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