18.10.10 (MZ) - Benito und seine Freudentänzer

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18.10.10 (MZ) - Benito und seine Freudentänzer

Beitragvon PerSempreVfL » Mo 18. Okt 2010, 09:07

Benito und seine Freudentänzer
Der VfL Halle 96 besteht die Nervenprobe im Keller-Duell gegen Magdeburgs zweite Mannschaft
von Gottfried Schalow

Halle/MZ - Torsten Weber musste gestern kurz vor 16 Uhr zu seinem Glück gezwungen werden. Mit zwei energischen Pfiffen und ein paar unmissverständlichen Rufen. Dann endlich waren die Rollen vertauscht. Der Trainer des VfL Halle musste mal das tun, was sich seine Spieler ausgedacht hatten. Und der Befehl hieß: Mitmachen im Freudentanz. Zwei Schritte links, zwei rechts, dann die Arme in die Höhe. Die Aufführung reichte für eine Überdosis gute Laune, auf künstlerische Bestnoten wurde kein Wert gelegt. Genau so wie zuvor im Spiel des VfL Halle.
Das Team von Torsten Weber hat deutlich mit 3:0 das Kellerduell der Oberliga gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Magdeburg gewonnen. Der VfL Halle 96 hat damit den Sprung ins Tabellen-Mittelfeld geschafft.
In der Rolle des Vortänzers gab Benito Baez-Ayala eine passable Figur ab. Kein Wunder, er durfte an diesem Tag zum ersten Mal überhaupt in der Startelf ran und sorgte mit seinem allerersten Tor für den VfL zum 2:0 in der 62. Minute für die Vorentscheidung des Spiels. "Es hat lange gedauert, bis mir der Trainer sein Vertrauen geschenkt hat. Heute lief es ganz gut. Ich hoffe, dass er mich demnächst wieder aufstellt", sagte der 21-Jährige. Er sammelte mit seinem Mut für lange Dribblings Pluspunkte bei den Fans. Dass sein Tor eigentlich ein Zufallsprodukt war, weil Magdeburgs Torwart Robert Straeter an einer Ecke vorbei griff und der Ball genau vor Baez-Ayalas Füßen landete - geschenkt.
In der dritten Minute schon ging der VfL durch Trainersohn Tobias Weber im Anschluss an einen Freistoß nach einem Foul an Baez-Ayala in Führung. Selbstvertrauen und Selbstsicherheit hatte das alles trotzdem nicht gebracht. Stattdessen regierten Nervosität, Verunsicherung, die Angst vor einem Fehlpass. Und das alles gegen einen äußerst schwachen Gegner. "Der Druck, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen mussten, war riesengroß", gab Baez-Ayala zu. Erst mit seinem Tor löste sich die Anspannung, das 3:0 in der Nachspielzeit durch Steve Braun war die Zugabe.
"Die Mannschaft hat einhundert Prozent gegeben. Sie hat sich heute selbst das beste Geschenk gemacht", sagte Trainer Torsten Weber nach bestandener Nervenprobe. Der nächste Satz gehört in die Kategorie Wunschdenken: "Ich hoffe, das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Spiele." Zweifel müssen im Moment noch angebracht sein. Denn es gab auch schlechte Nachrichten an diesem Tag. Absender war der bisherige Kapitän Christian Sund.

Hiobsbotschaft vom Kapitän

Ohne jede Vorwarnung hatte der 25 Jahre alte Abwehr-Chef wenige Stunden vor dem Spiel das Präsidium um die Auflösung seines Vertrages gebeten und den Verein damit vor neue personelle Probleme gestellt. "Uns bleibt im Moment nichts anderes übrig, als seinen Wunsch zur Kenntnis zu nehmen. Reisende soll man ja nicht aufhalten", sagt VfL-Vize-Präsident Volkmar Knoll. "Ein Wechsel zu einem anderen Verein ist natürlich erst in der nächsten Transferperiode möglich." Die Gründe für Sunds Abgang liegen im Dunkeln. Noch hofft der VfL, dass bis zum Jahresende beim bisherigen Kapitän doch noch ein Sinneswandel einsetzt. Denn auch Trainer Weber gibt zu, dass Sund mit seiner Erfahrung und in seiner Chef-Rolle fehlt.
Über den zukünftigen Kapitän ist noch nicht entschieden. Nico Stein und Trainersohn Torsten Weber kommen wohl in Frage.

Quelle: Die MZ aus Papier
Direkter Link Fehlanzeige (für Online sind wir wohl net mehr wichtig genug)... :rot!:
PerSempreVfL
 

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