von Christian Kattner
Am Ende sollte sich der verschossene Elfmeter von Jörg Marose nicht rächen. (FOTO: ANDRÉ KEHRER)
SANDERSDORF/MZ. Eine deutliche Überlegenheit muss vor allem im Fußball nicht immer automatisch auch zu einem Sieg reichen. Manchmal reicht eine Szene, um am Ende um den eigentlich verdienten Lohn gebracht zu werden. Nur der Querbalken des Tores verhinderte am Samstagnachmittag dieses Szenario in Sandersdorf.
"Wer weiß, wie das Spiel ausgeht, wenn der Ball im Tor landet", wollte Olaf Schaller wohl auf die Szene in der 75. Minute keine Antwort haben. Stattdessen konnte sich der Union-Trainer nach dem Landespokalspiel gegen den Oberligisten VfL Halle 96 über einen verdienten 3:0-Sieg freuen.
Ein Sieg, der durchaus schon eher hätte sichergestellt werden können. Ein Sieg, für den am Ende ein Mann im Alleingang sorgte: Tommy Parthier. Der Hallenser schoss mit seinem lupenreinen Hattrick innerhalb von nur 15 Minuten die Sandersdorfer in das Viertelfinale. "Jetzt sind es nur noch zwei Siege bis ins Finale", zeigte sich auch Union-Präsident Uwe Störzner nach dem Spiel sichtlich gut gelaunt. Aber die dürfte auch während der Partie nicht wesentlich schlechter gewesen sein. Der aktuelle Verbandsligaspitzenreiter präsentierte sich von Anfang an als die bessere Mannschaft. Gästetrainer Torsten Weber hatte ohnehin nicht an einen Selbstläufer für sein Team geglaubt: "Wenn der Erste der Verbandsliga und eine Mannschaft, die in der Oberliga gegen den Abstieg spielt, aufeinander treffen, dann gibt es keinen Klassenunterschied. Das ist ein Spiel auf Augenhöhe."
Nicht mal das sollte es aus seiner Sicht werden. Sein Team bemühte sich zwar in der Offensive, allerdings sah Weber da eher "ein laues Lüftchen". Zielstrebiger präsentierten sich da die Sandersdorfer. Zu zielstrebig in der siebten Minute, als Dominik Witt in den Strafraum zog und dort nur mit einem Foulspiel gestoppt werden konnte. Jörg Marose schnappte sich den Ball, aber konnte die Großchance nicht verwerten. Sein Schuss vom Elfmeterpunkt landete über dem Tor. "Danach haben wir versucht weiter zu spielen, aber das nur zwischen den Strafräumen", sah Olaf Schaller seine Mannschaft weiter sehr engagiert, aber eben nicht mit den erwünschten weiteren großen Tormöglichkeiten. Lediglich Jörg Marose hätte nach einer flachen Hereingabe von links Mitte der zweiten Halbzeit die Sandersdorfer Führung auf dem Fuß. Diesmal ging sein Schuss zwar auf das Tor, aber auch in die Arme des halleschen Keepers.
Ohne Wechsel ging OIaf Schaller auch die zweiten 45 Minuten an. Zu überzeugend trat sein Team in der ersten Halbzeit auf. Und das sollte sich im zweiten Durchgang sogar noch steigern. "So ein Spiel gewinnt die Mannschaft, die am meisten will", hatte Torsten Weber seinem Team noch in der Pause gesagt. "Meine Mannschaft hat aber in der zweiten Halbzeit nicht genug gewollt", musste er die Niederlage mit ansehen. Auf die ließ es, zumindest aus Sandersdorfer Sicht, lange warten. Feldüberlegen, aber nur mit wenigen Torchancen wären es sogar beinahe die Gäste gewesen, die in der 75. Minute in Führung gegangen wären. Zu diesem Zeitpunkt spielten die sogar in Unterzahl - Halles Patrick Selle hatte zuvor die Gelb-Rote Karte gesehen. Und der musste genau wie die restlichen 388 Zuschauer im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum mit ansehen, wie der Schuss von Nico Stein nicht im Tor, sondern an der Latte landete.
Effektiver zeigte sich dagegen Tommy Parthier auf Sandersdorfer Seite. Nach einer schönen Einzelleistung im Strafraum der Gäste traf er ins linke obere Eck zum 1:0 (77.). Halle probierte es nochmal, doch lief der Oberligist in zwei Konter, die erneut Tommy Parthier abschließen konnte (89. / 90.+2). "Obwohl wir es nicht gewöhnt sind, bei Tageslicht zu spielen, haben wir gut gespielt", scherzte ein sichtlich gut gelaunter Olaf Schaller nach dem 3:0-Sieg seines Teams.
Quelle: http://www.mz-web.de
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