Ein Böller, der 12 000 Euro kostet
Michael Schädlich hatte einen ausgesprochen schlechten Tag. Seine Stimme klang am Montag ungewohnt schleppend. Jedes Wort schien er drei Mal auf die berühmte Goldwaage legen zu wollen, bevor er es dann doch ganz leise aussprach. Seine Gemütslage glich punktgenau dem Wetter. Am Mittag hatte der Präsident des Halleschen FC Post vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) bekommen. 12 000 Euro Geldstrafe muss der Verein für die Randale beim Pokalspiel gegen den 1. FC Union Berlin zahlen. Es ist die höchste Strafe der Vereinsgeschichte. Die Club-Führung nahm das Urteil mit Bestürzung zur Kenntnis, akzeptierte es aber. Ein schlechter Tag für Michael Schädlich und den HFC.
Am 15. August 2010 waren Böller auf das Spielfeld im Leipziger Stadion geflogen und unmittelbar neben dem Union-Torhüter explodiert. Sechs Wochen später nun das Urteil, das - unglaublich, aber wahr - für den HFC sogar noch glimpflich ausgegangen ist. "Erheblich strafmildernd fällt in das Gewicht, dass Vereinsverantwortliche des Halleschen FC sich danach erfolgreich bemühten, weitere Ausschreitungen durch hallesche Anhänger zu verhindern. Eine Platzsperre, ein Teilausschluss der Öffentlichkeit oder eine Spielansetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit wird bei einem erneuten gravierenden Vorfall ausdrücklich angedroht", heißt es in der Urteilsbegründung durch den DFB.
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