RB-Besuch beim kleinen Jan
Rasenballer unterstützen Elternhilfe für krebskranke Kinder
Leipzig. Tue Gutes und rede darüber. Diesem Grundsatz folgend, verkündete RB Leipzig im Radisson Hotel ideelle und materielle Hilfe für die "Elternhilfe für krebskranke Kinder". Vorausgegangen war ein bewegender Besuch einer RB-Delegation auf der Kinderkrebstation der Universität.
Cheftrainer Tino Vogel, Mittelfeldmann Timo Rost und Clubsprecher Hans Felder hatten danach keine überbordende Lust mehr, über Fußball, das Spiel beim VfL Halle (Sonntag 17.30 Uhr) und den nahen Aufstieg zu plaudern. "Das erdet schon sehr", sagte Vogel, "ich muss das alles erst mal verdauen." Rost, selbst Vater eines dreijährigen Sohnes und als langjähriger Bundesligastar ein gemachter Mann: "Da sieht man erst, was wirklich wichtig ist im Leben."
Markus Wulftange, Sporttherapeut bei der Elternhilfe und Organisator des alljährlichen Benefiz-Turniers, hob dann den trübsinnigen Schleier. Mitleid bringe keinem etwas, aktive Hilfen seien gefragt. Und deshalb ist der Ex-Profi des VfB Leipzig "froh und dankbar" über das RB-Ansinnen, perspektivisch mit der Elternhilfe zusammen zu arbeiten. "Wir brauchen Hilfen von außen, die Kassen übernehmen beispielsweise die Kosten für Musik- und Sporttherapie nicht." RB-Sprecher Felder betonte, dass der Club auch einen gesellschaftlichen Auftrag habe, sich dabei auf besagten Verein fokussiere, aber auch andere soziale Projekte unterstützen werde. Wulftange legte Wert auf die Feststellung, dass auch Sachsen Leipzig und der 1. FC Lok immer wieder geholfen hätten. "Beide Vereine haben immer ein offenes Ohr für uns." Nachfolgend ging es langsam zum Thema Fußball und der neuen Hackordnung in Leipzig über. Der frühere Profi sieht durchaus Chancen, dass sich die beiden Traditionsclubs "im Sog von RB entwickeln". Wulftanges Eindruck: "RB ist eine Riesen-Chance für Leipzig. Und die drei Vereine arbeiten an manchen Stellen ja schon gut miteinander."
Dass die Rasenballer am Wochenende aufsteigen, ist kaum noch zu verhindern. Falls Bautzen am Sonnabend in Auerbach nicht gewinnt, können sich die Roten Bullen die 35 Kilometer nach Halle sparen und gleich eine Büchse Hansa-Pils aufreißen. Coach Vogel, der mit dem VfB Pößneck in die Oberliga aufgestiegen ist und mit dem VFC Plauen an der Regionalliga-Qualifikation scheiterte, will den ganzen Genuss. Bedeutet: Den Aufstieg aus eigener Kraft, mit einem Dreier in Halle. Aufsteigen auf der heimischen Ikea-Couch? Nein, danke! Angesichts des monströsen Vorsprungs sei es "schwer, immer die Spannung oben zu halten. Aber wer nachlässt, guckt zu." Mit Blick auf den Urlaub sei noch die eine oder andere Prämie zu verdienen. Nun, die gesammelten Prämien-Werke dieser Oberliga-Saison reichen aus, um mehrfach den Erdball zu umrunden. Firstclass, versteht sich.
Weil Übungsleiter Vogel auch vor der Betriebsmannschaft der LVB warnen würde, wird der mausgraue VfL Halle bunt angemalt. "Defensiv gut", "schwer zu bespielen" und so weiter. Kann man so oder ganz anders sehen. Im Normalfall müssten neun RB-Profis genügen, um die VfL-Amateure zu zerlegenGuido Schäfer
Quelle: LVZ vom 30.04.2010, RB-Besuch beim kleinen Jan
....solllten wir in der kabine aufhängen

"Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel anders setzen." (Aristoteles)