13.03.2011 (MZ) - Ein Unentschieden und zwei Verlierer

13.03.2011 (MZ) - Ein Unentschieden und zwei Verlierer

Beitragvon Carlos » Mo 14. Mär 2011, 14:08

Ein Unentschieden und zwei Verlierer

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Georg Ströhl (VfL/Mitte) wird von Daniel Meinel gestoppt; ganz rechts der Ex-Hallenser Jörg Emmerich. (FOTO: GLEISBERG)

Halle (Saale)/MZ. Georg Ströhl hat sich riesig über sein Tor gefreut, Jannick Hempowicz hat sich mächtig geärgert und Nico Stein verstand die Fußball-Welt nicht mehr. Drei Spieler des VfL Halle 96, die am Sonntag im Keller-Duell der Oberliga in Chemnitz unterschiedlichste Gefühlswelten erlebten, die sich am Ende beim Blick auf die unbestechliche Tabelle aber doch auf eine gemeinsame Erkenntnis einigten: Das 1:1-Unentschieden in Chemnitz macht niemanden glücklich, es kommt schon fast einer Niederlage gleich. Für beide Mannschaften war es die denkbar schlechteste Lösung. Sie hängen weiter auf den Abstiegsrängen fest.

Auch VfL-Trainer Thomas Diedrich wirkte nicht glücklich, als er sagte: "Klar, drei Punkte sind immer besser als nur dieser eine." Denn er wusste genau: Diese fast überlebenswichtigen drei Punkte wären am Sonntag in Chemnitz allemal möglich gewesen. Zumindest in der zweiten Halbzeit, für die ersten 45 Minuten fiel Diedrich ein einziges Wort ein: "Langweilig."

Das Spiel plätscherte so dahin - mit langen und ungenauen Bällen nach vorn. Die typische Nervosität und Verunsicherung im Abstiegskampf eben. Die spärliche Kulisse von 76 Zuschauern spornte auch nicht so recht zu Außergewöhnlichem an. Das ging mehr schlecht als recht so weiter bis zur 33. Minute. Dann war Jannick Hempowicz der Unglücksrabe, als er eine eigentlich harmlose Flanke unhaltbar für seinen Torwart René Hartleib im eigenen Tor versenkte. "Der wäre nie drin gewesen", meinte Diedrich später.

Der Schreck war den VfLern nun noch tiefer in die Glieder gefahren. Wenigstens konnten sie sich in die Pause retten, ohne weiteren Schaden zu nehmen. Und dort muss Diedrich mit seiner Pausenansprache Wunder bewirkt haben. Er brachte mit Christian Sund und Stefan Maruhn nicht nur zwei neue Spieler, er hatte es auch fertig gebracht, seiner Mannschaft neuen Mut mit auf den Weg zu geben. "Plötzlich war ein ganz anderes Tempo, ein ganz anderer Zug im Spiel", stellte der Trainer fest. Trotzdem musste er bis zur 76. Minute warten. Da erst gelang Georg Ströhl der Ausgleich. Ausgerechnet Ströhl, der nur eine Minute zuvor als dritter Spieler eingewechselt worden war. Und dann war da noch Nico Steins Auftritt. Drei Minuten vor Schluss wurde er im Strafraum der Chemnitzer gelegt. "Für mich ein ganz klarer Elfmeter", urteilte Diedrich. Doch was hilft das alles, wenn der Schiedsrichter anderer Meinung ist? Es hatte also nicht sollen sein. So blieb es beim Unentschieden, mit dem sich niemand so recht anfreunden konnte.

Auch Trainer Diedrich kann natürlich die Tabelle lesen. "Drei Punkte hätten uns heute enorm weitergeholfen." Aber nun schon aufgeben? "Natürlich nicht. Aber es wird immer mühsamer." Was macht dem VfL 96 in dieser Situation noch Mut? "Immer das nächste Spiel, auch wenn es auf den ersten Blick ein äußerst diffiziles ist." Am nächsten Sonntag bei Sachsen Leipzig. "Die stehen mittlerweile in der Tabelle jenseits von Gut und Böse. Und ich setze in Leipzig auch ein bisschen auf die Stimmung von den Rängen. Da werden bestimmt auch ein paar Fans von uns dabei sein."

Der VfL 96 hat am Sonntag eine große Chance ausgelassen. "Aber die weiße Fahne wird deswegen noch nicht aufgezogen", so Diedrich.


Quelle: http://www.mz-web.de
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