11.06.2009 (MZ-Web) - Äußerliche Gelassenheit vor dem großen

11.06.2009 (MZ-Web) - Äußerliche Gelassenheit vor dem großen

Beitragvon BengalOO » Do 11. Jun 2009, 13:23

Äußerliche Gelassenheit vor dem großen Wett-Schießen
Die Chefs des VfL Halle glauben vor dem Herzschlagfinale fest an den Oberliga-Aufstieg

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Stephan Schammer (rechts) wird den VfL verlassen. Er wechselt
in die Oberliga nach Baunatal. (FOTO: ARCHIV/LÖFFLER)


HALLE/MZ. Frank Sänger gibt die Gelassenheit in Person. "Ich schlafe hervorragend - wie immer, und werde auch am Sonnabend keine Baldrian-Tropfen brauchen." Der Mann, seines Zeichens Präsident des VfL Halle 96, scheint bewundernswert starke Nerven zu besitzen. Dabei herrscht unter Halles Fußball-Fans gespannte Aufregung. Zum zweiten Mal innerhalb von nur sechs Tagen könnte ein Verein der Stadt den Aufstieg verpassen. Nachdem der Halleschen FC beim Anlauf auf die dritte Liga gescheitert ist, deutet sich für den VfL 96 in der Verbandsliga ein ähnliches Schreckens-Szenario an. Da dürfte Sängers Puls ruhig ein wenig über der normalen 80er-Marke liegen. Verständlich wäre etwas mehr Aufgeregtheit allemal.

Doch die äußerliche Ruhe scheint vereinstypisch zu sein. "Ich denke nicht negativ. Im Gegensatz zum HFC gehen wir als Spitzenreiter in die letzte Partie und wir werden die Position behaupten", sagt Vize-Präsident Karsten Slansky im Brustton der Überzeugung. Dabei ist die Situation an Spannung kaum zu überbieten: Die 96er haben in der Tabelle bei Punktgleichheit lediglich ein Tor Vorsprung auf Grün-Weiß Piesteritz. Sie gastieren am Sonnabend beim MSV Eisleben, dem Tabellenvierten. Die Wittenberger dagegen müssen daheim den Zwölften, Lok Stendal, bezwingen. Für sie scheint das muntere Wettschießen - und darauf wird das Finale hinauslaufen - ungleich einfacher.

Vielleicht auch deshalb will weder Slansky noch Sänger auf den eigenen Aufstieg wetten. "Ich wette nicht", sagen beide unabhängig voneinander. Doch zur Extra-Motivation wurde für das Team eine Aufstiegsprämie ausgelobt. "Sie wird unseren Verhältnissen angemessen sein und recht bescheiden ausfallen", sagt Sänger. Und wenn es nicht klappt? "Das darf und wird uns nicht umwerfen."

Die Konstellation ist jedenfalls brisant, beide Vereine können die Saison sogar exakt punkt- und torgleich abschließen. Das träte zum Beispiel ein, wenn Grün-Weiß gegen Stendal 2:0 siegt und Halle Eisleben mit 3:2 schlägt. Beide Mannschaften hätten dann je 61 Zähler und 64:29 Tore auf dem Konto. Und auch die direkten Vergleiche sind ausgeglichen. Die Wittenberger haben zu Hause 1:3 gegen den VfL verloren, in Halle aber 4:2 gewonnen. Die Spielordnung des Landesfußball-Verbandes (FSA) würde dann die Auswärtstore berücksichtigen. Dort heißt es: "Besteht auch dann Punktgleichheit und die gleiche Tordifferenz, entscheidet die größere Zahl der auswärts erzielten Tore." Das würde für Piesteritz sprechen.

Alles Gedankenspiele. Die Chefs des VfL planen die nächste Saison unabhängig von der Klassenzugehörigkeit. Der Etat ist festgezurrt. Bleibt es bei der Verbandliga stehen dem Verein wieder 230 000 Euro zur Verfügung. Klappt es mit dem Aufstieg, wird um 100 000 Euro aufgestockt. Drei Spieler verlassen den Klub: Marcus Darmochwal, Ersatztorwart Sebastian Roßberger und Stephan Schammer, der vor allem aus beruflichen Gründen in die Hessen-Oberliga zum KSV Baunatal nahe Kassel wechselt.

Drei Neue sind bereits unter Vertrag genommen - alle mit Oberliga-Erfahrung. Doch geht es um die Namen, betätigen sich Sänger und Slansky als Maurer-Duo "um keine Unruhe zu erzeugen" (Slansky). Nur soviel: Die Spieler kommen von Sachsen Leipzig, VfB Sangerhausen und dem FC Eilenburg.


Quelle: http://www.mz-web.de
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