03.11.2008 (MZ-Web) - Das perfekte Geduldsspiel

[BengalOO]

Das perfekte Geduldsspiel
Tabellenführer VfL 96 gewinnt nach langer Anlaufphase noch klar gegen Stendal
VON GOTTFRIED SCHALOW,

Halle/MZ. Der VfL Halle 96 ist dabei, sich mit seinen fünf Punkten Vorsprung auf absehbare Zeit an der Tabellenspitze der Verbandsliga festzusetzen und bastelt immer weiter an seinem fast patentreifen Erfolgsrezept. Das 4:0 gegen Stendal, das sich so klar und eindeutig liest, verlief am Sonnabend fast deckungsgleich zu den Heimspielen zuvor. Bis zur Pause tat sich fast gar nichts. Außer, dass sich die Stürmer immer wieder an der Abwehrwand der teilweise mit zehn Mann verteidigenden Stendaler die Zähne ausbissen. Nach 47 Minuten und dem ersten Treffer von Stefan Karau dann ein völlig anderes Bild: Stendals Gegenwehr war gebrochen. Der Rest des Spiels wurde für den VfL 96 zum Selbstläufer mit einem Elfmeter zum 2:0 durch Wladimir Penew und zwei Treffern von Stephan Neigenfink.

"Nach diesem Muster verlaufen unsere Spiele tatsächlich schon seit Wochen. Jeder Gegner stellt sich gegen uns stur hinten rein und versucht, so unbeschadet wie irgendmöglich über die Runden zu kommen. Und daran wird sich wohl in nächster Zeit auch nichts ändern", bestätigt VfL 96-Trainer Torsten Weber, der dann sein Erfolgsrezept preisgibt: "Mit dem ersten Tabellenplatz haben wir eine enorme Selbstsicherheit entwickelt. Die Spieler fühlen sich einfach stark, können notfalls auch bis weit in die zweite Halbzeit warten. Sie wissen, dass sie irgendwann für ihre Geduld belohnt werden."

Die Erfolgswelle und die Abgezocktheit der Blau-Roten vom Zoo ist umso erstaunlicher, da die Mannschaft zu Saisonbeginn von niemandem so richtig ernst genommen wurde. Fast die Hälfte der Stammelf ist unter 23 Jahre alt, junge Spieler wie Stephan Neigenfink oder Ngadhnijm Muriqi haben in kürzester Zeit einen enormen Leistungssprung gemacht. Zu den Gewinnern gehörte am Sonnabend auch Stefan Karau, der nach seiner langwierigen Fußverletzung erstmals wieder in der Startelf stand und dann gleich zum 1:0 traf. "Die Flanke von Stephan Schammer kam perfekt. Da konnte ich nichts mehr falsch machen", sagte der Schütze, um dann eine Kampfansage anzuschließen: "Platz eins geben wir so schnell nicht ab."

Eine große Chance verpasst hat bereits am Freitag der BSV Ammendorf, der in seinem Heimspiel gegen Amsdorf nur zu einem mühsamen Unentschieden kam. Mike Hausius schaffte unmittelbar zum Beginn der zweiten Halbzeit den Treffer zum 1:1. Dabei blieb es. Statt des durchaus möglichen sechsten Platzes verharrt die Elf aus Halles Süden dadurch in der Grauzone der Tabelle auf Platz neun.


Quelle: http://www.mz-web.de
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