Landespokal: VfL 96 unterliegt Dessau 05 in Verlängerung 0:1 - Elf vom Zoo zu harmlos
von Michael Pietsch,
Dessaus Mannschaftskapitän Sören Westphal (links)
gewinnt das Duell im Mittelfeld gegen den später
nach Gelb-Rot des Feldes verwiesenen VfL-Spieler
Felix Hesse. (Foto: Andreas Heine)
Halle/MZ. Der Traum von einem zuschauerträchtigen Pokal-Halbfinale gegen den HFC oder den 1. FC Magdeburg ist ausgeträumt - ab sofort steht beim VfL 96 wieder der Kampf um den zweiten Platz in der Fußball-Verbandsliga im Vordergrund. "Und der wird noch hart genug", sagte VfL-Trainer Torsten Rennert nach der Heimpleite gegen die Dessauer. Immerhin hatte man die 05er im Punktekampf noch mit 3:0 deutlich bezwungen.
Ausreden für die Pokal-Niederlage ließ Rennert nicht gelten, selbst wenn das Tor des Tages durch den Dessauer Sebastian Kolch zwei Minuten vor Ende der Verlängerung die Hoffnungen der 96er auf ein Elfmeterschießen etwas unglücklich wie eine Seifenblase platzen ließ. "Wir waren heute einfach schlecht und nicht in der Lage, das Tor zu treffen. Fünf bis sechs Ausfälle in meiner Truppe sind zuviel", so Halles Coach. "Wir hätten auch noch drei Stunden spielen können und trotzdem nicht getroffen." Damit jedoch traf Rennert den Nagel auf den Kopf. Der Blick auf die Chancen-Statistik verdeutlichte das Hauptmanko im Spiel des Gastgebers: Da fanden sich gerade einmal zwei Tormöglichkeiten - bei Stefan Hofmüllers platziertem Kopfball (81.) und als Sven Döring frei vor 05-Keeper Stefan Spielau zu unplatziert abschloss (115.). Dem gegenüber verzeichnete der SV Dessau, selbst wenn auch der keine Bäume ausriss, sechs Möglichkeiten (u.a. ein Lattenkracher von Martin Sitte / 110.). "Und wenn du dann vor dem eigenen Kasten den Ball verfummelst, kriegst du eben die Quittung", meinte 96-Torhüter Daniel Richter. Halles bester Spieler zeigte sich nach tollen Paraden bei Schüssen von Philipp Hetzer (21.), Sören Westphal (55. / 94.) und Tobias Buchholz (65.) auf dem Posten. Nur eben bei Kolchs Treffer war er machtlos.
Zu diesem Zeitpunkt stand der VfL 96, bei dem die Spitzen Vladimir Penev und Sven Döring stumpf blieben und auch Tom Kirstein sowie Marcus Jähne nichts bewegen konnten, bereits seit 20 Minuten nur noch zu zehnt auf dem Rasen des Stadions am Zoo. Denn Mittelfeldregisseur Felix Hesse hatte mit einer unbedachten Grätsche im Anstoßkreis (!) Gelb-Rot kassiert und seiner ohnehin nach Ideen und Profil suchenden Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Auch der nach 75 Minuten eingewechselte Steffen Grosche (37) vermochte nicht mehr viel zu bewegen.
Quelle: http://www.mz-web.de
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