Drei Grosche-Tore - Ammendorf souverän - HFC II in Völpke stark
von Michael Pietsch,
Duell zweier Routiniers im Stadion am Zoo:
VfL-Abwehrchef Mark Jonekeit und der in
Stendaler Diensten stehende Ex-HFCer Sven
Körner (vorn) behalten das Streitobjekt im
Blick. (MZ-Foto: Andreas Löffler)
Halle/MZ. Maximal-Punktzahl für Halles Fußball-Verbandsligisten: Der VfL 96 überfuhr den 1. FC Lok Stendal mit 6:0, die Ammendorfer setzten mit einem 3:0 gegen Schönebeck ihre Top-Rückrunde fort, und der HFC II trumpfte beim 3:1 in Völpke ganz stark auf.
Alter schützt vor Toren nicht - Steffen Grosche stellte für diese These beim 6:0 (3:0)-Kantersieg des VfL 96 über den 1. FC Lok Stendal den Beweis an. Drei Treffer erzielte der 37-Jährige selbst, dazu war er klar der agilste Kicker im Stadion am Zoo. "Da hat man wieder mal gesehen, wie wertvoll so ein abgezockter Spieler ist", meinte schmunzelnd sein Trainer Torsten Weber. Wohlwissend, dass der "Typ Grosche" immer für Überraschungen gut ist - in jeder Form.
Nach abgesessener "Mecker-Sperre" brachte er sein Team vom Elfmeterpunkt (nach Foul an Penev) im Stile Antonin Panenkas mit einem frechen Schlenzer in die Tormitte in Front (14.). Drei Minuten vor der Pause nutzte Grosche einen Patzer Winkelmanns, der über einen Döring-Pass geschlagen hatte, zum 3:0. Und in der 76. Minute narrte der Regisseur den Gäste-Torwart erneut (5:0 / 76.). Karau (2:0 / 31.), Penev per Strafstoß nach Foul an ihm selbst (4:0 / 67.) und Junior Braun im Duett mit dem ebenfalls erst eingewechselten Schammer (6:0 / 85.) schossen die restlichen Tore gegen gebeutelte Stendaler. "Das war schon eine Hausnummer heute", freute sich Weber. "Trotzdem gab es noch einige Dinge, die mich nachdenklich machen." Dazu zählten neben der Verletzung Schnerrs (Verdacht auf Kreuzbandriss) Unachtsamkeiten in der sonst von Jonekeit gut organisierten Abwehr. So hätte Osterland (3. / Latte) die Lok, die zu Beginn der zweiten Halbzeit nochmal Dampf machte, sogar in Führung bringen können. "Aber eigentlich hätten wir gleich zu Hause bleiben können. In Halle holen wir einfach nichts", meinte Stendals Coach Guido Euen mit Blick auf die Spiele beim HFC II (0:2), in Ammendorf (0:1) und nun beim VfL (0:6).
BSV-Trainer Marco Imhof widmete nach dem schon zur Pause durch Treffer von Koch (2.), Kricke (Strafstoß / 25.) und Daouri (26.) perfekten 3:0 (3:0)-Sieg über Schönebeck den ersten Gedanken sogar einem sonstigen Kontrahenten: "Dank des HFC II-Sieges in Völpke sind wir nun 2008 die bisher beste Mannschaft." Die Rückrundentabelle werde einen Ehrenplatz in der Ammendorfer Kabine finden. Nur einige Leichtsinnigkeiten kurz vor der Pause und am Ende der Partie nahm der sonst rundum zufriedene Imhof seinen Kickern übel. "Aber das ist eher eine Randbemerkung."
Brian Moschke, der neue Mann auf der Bank bei der HFC-Reserve, konnte sich über sein gelungenes Trainer-Debüt freuen. "Unsere Truppe ist selbstbewusst, aggressiv und spielerisch stark aufgetreten", so Moschke nach dem 3:1 beim Pokal-Halbfinalisten. "Wir haben dem TSV sofort den Schneid abgekauft. Allerdings mussten wir besser treffen." So hätten das von Weber aufgelegte 1:0 von Horlbog (6.), Bettels' Volley-Schuss nach Webers Flanke (2:1 / 11.) und Zerns Tor aus dem Gewühl heraus (3:1 / 42.) im zweiten Durchgang noch ausgebaut werden können.
Quelle: http://www.mz-web.de
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